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Windhorst kritisiert Hertha-Clubführung / Investor beklagt „Machterhalt und Klüngelei“ / Investment aus heutiger Sicht ein „Fehler“ / „Ich lasse mir von niemandem 375 Mio. Euro verbrennen“

Berlin (ots) –

Der Finanzinvestor und Hertha-Mehrheitseigentümer Lars Windhorst hat scharfe Kritik an der Führung des Bundesligaclubs geübt. „Ich habe darauf gesetzt, dass bei Hertha rational und in die Zukunft denkende Leute das Sagen haben, die auch nachhaltig den Erfolg wollen.“ In den vergangenen Monaten sei ihm jedoch klar geworden, dass es einigen Leuten dort in erster Linie um „Machterhalt und Klüngelei“ gehe, sagte Windhorst dem Wirtschaftsmagazin CAPITAL.

Windhorst hat mit seiner Tennor-Gruppe seit Juni 2019 insgesamt 375 Mio. Euro bei Hertha BSC investiert und hält heute rund zwei Drittel der Anteile an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft, mit der der Verein am Spielbetrieb der Bundesliga teilnimmt. Zu seinem Investment äußerte sich Windhorst neben anderen Themen im Rahmen eines ausführlichen Porträts für die aktuelle Ausgabe von CAPITAL (Ausgabe 3/2022, EVT 17. Februar).

Auf die Frage, ob er sein Engagement bei Hertha als Fehler betrachte, sagte Windhorst: „Ehrlich gesagt, aus heutiger Sicht ja, leider. Bislang hat mir das Investment bei Hertha abgesehen von positiven Erfahrungen mit vielen Mitgliedern nur Nachteile gebracht.“ Zugleich machte Windhorst deutlich, dass er weiter für den Erfolg von Hertha kämpfen werde: „Ich lasse mir von niemandem dort 375 Mio. Euro verbrennen und werde darum niemals aufgeben.“ Er werde „das Investment zum Erfolg führen, auch wenn es viel länger dauern wird als ursprünglich geplant“, sagte er.

Windhorst: Tennor-Gruppe kerngesund

Im Gespräch mit CAPITAL äußerte sich der Tennor-Chef auch zu der wirtschaftlichen Lage seines Konzerns. Im November 2021 hatte ein Gericht in Amsterdam Windhorsts niederländische Konzernholding für insolvent erklärt. Kurz vor Weihnachten hob ein Berufungsgericht diese Entscheidung wieder auf. Aus seiner Sicht sei es stets ausgeschlossen gewesen, dass Tennor tatsächlich für insolvent erklärt werde, sagte Windhorst. Das zwischenzeitliche Insolvenzurteil habe ihm aber geschadet, sagte er. Manche Geschäftspartner hätten danach auf Vorkasse bestanden, einige Zahlungen habe er aus der privaten Tasche vorfinanzieren müssen. Tatsächlich sei Tennor kerngesund, betonte der Investor. Die Annahme, sein Unternehmen habe Zahlungsprobleme, sei absurd: „Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr fast eine halbe Milliarde Euro zur Finanzierung und Refinanzierung der Gruppe und ihrer Unternehmen eingesetzt.“

Aus einem jüngst veröffentlichten Pflichtangebot für die Minderheitsaktionäre von Windhorsts Filmproduktionsfirma Wild Bunch geht hervor, dass der Tennor-Chef in den vergangenen Monaten weitere Anteile von rund 25 Prozent an der Dachgesellschaft seiner Firmengruppe übernommen hat. Damit hält Windhorst direkt und über eine Trust-Konstruktion nun rund 98 Prozent an der Tennor Holding. Mittlerweile gebe es nur noch einen anderen Anteilseigner, den er möglichst bald herauskaufen wolle, sagte Windhorst. Künftig will er die Tennor-Gruppe komplett privat halten.

Pressekontakt:

Thomas Steinmann
Redaktion CAPITAL
E-Mail: steinmann.thomas@capital.de
Tel.: 030-22074-5119
www.capital.de

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