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Weltspiegel – Auslandskorrespondenten berichten / am Sonntag, 4. September 2022, um 18:30 Uhr vom BR im Ersten

München (ots) –

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Pakistan: Von der Welt vergessen?

„Es sind die schwersten Fluten, die Pakistan jemals erlebt hat“, sagt Pakistans Premierminister Sharif. Über 30 Millionen Menschen sind betroffen, hunderttausende Familien haben durch anhaltende Monsun-Regenfälle und reißende Wassermassen ihr Zuhause verloren. Rettungskräfte haben Probleme, in abgelegene Regionen zu kommen, viele Betroffene bekommen nicht ausreichend zu trinken oder zu essen. Durch die unhygienischen Bedingungen breiten sich Krankheiten in den provisorisch aufgebauten Camps aus. Pakistan fordert dringend benötigte Unterstützung aus dem Ausland. Regierungschef Sharif appellierte an die internationale Gemeinschaft, sein Land nicht dem Klimawandel auszuliefern. (Autor: Oliver Mayer, ARD Neu Delhi)

Ägypten: Bedrohtes Alexandria

Das Meer kommt immer näher an die historischen Bauten der zweitgrößten Stadt Ägyptens. Einige Strände der einstigen „Perle des Mittelmeers“ sind mittlerweile auf wenige Meter zusammengeschrumpft. Experten glauben, dass bis zu acht Millionen Menschen in Alexandria und im Nildelta vom steigenden Meeresspiegel betroffen sein werden. Die Stadtverwaltung versucht verzweifelt, gegen die Macht der Wellen anzukämpfen. Zehntausende Betonblöcke werden für Millionen Euro entlang der Küste ins Meer gelassen. Viele Anwohner und Geschäftsleute fürchten um ihre Existenz. (Autor: Daniel Hechler, ARD Kairo)

Südafrika: Wenn die Lichter ausgehen

Loadshedding heißt das Wort, das in Südafrika alle kennen: Geplante Abschaltung der Stromversorgung, das steckt dahinter. Der staatliche Energieversorger kann nicht ausreichend Elektrizität produzieren und muss deshalb die knappe Ressource zuteilen. Das Ergebnis: Nach Wohngebieten getrennt, wird die Elektrizität zweimal am Tag für zweieinhalb Stunden gekappt. Die Lichter gehen aus, die Heizung – jetzt im südafrikanischen Winter – funktioniert nicht mehr. Teure Batteriesysteme überbrücken den Stromausfall für die wichtigsten Geräte wie Alarmanlage, Internet oder Garagentor. Der Rest bleibt aus.

Das Vertrauen in die staatlichen Stellen nimmt auch wegen des Missmanagements bei der Elektrizität massiv ab. Ein Gutes hat das aber doch – zumindest für den Teil der Gesellschaft, der es sich leisten kann: Privathaushalte und ganze Firmen versuchen sich unabhängig vom staatlichen Netz zu machen. Solaranlagen werden installiert. Grüne Technik hat Konjunktur, weil der Kohlestrom ausbleibt. (Autor: Ulli Neuhoff, ARD Stuttgart)

Chile: Mehr Autonomie für die Osterinsel?

Erstmals nach zweieinhalb Jahren Isolation können wieder Touristen auf die Osterinsel. Das einsame Eiland mitten im Pazifik war wegen der Corona-Pandemie wohl am längsten geschlossen. Die Menschen, darunter viele Indigene, halfen sich mit Kooperativen, die Fisch und Gemüse günstig verteilten. Die Natur konnte sich ein wenig erholen. Am kommenden Sonntag wird in Chile darüber abgestimmt, ob das Land eine neue Verfassung erhalten soll. Die alte stammt noch aus der Zeit der Diktatur und erkennt zum Beispiel kein einziges der indigenen Völker Chiles offiziell an. Der vorgelegte Entwurf sieht erstmals ihre Anerkennung in der Verfassung vor- auch die der Bewohner der Osterinsel – der Rapa Nui. (Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro)

Italien: Meloni, Salvini, Berlusconi – Droht in Italien ein Rechtsruck?

Vier Wochen vor der Wahl in Italien liegt die postfaschistische Partei „Brüder Italiens“ von Giorgia Meloni in Umfragen vorn. Faschistisches Erbe, rassistische Hetze im Netz, die einst zur Schau gestellten Sympathien für Putin werden im Wahlkampf nun heruntergespielt. Meloni hat die einstige Kleinpartei auf über 20 Prozent gebracht, sie gibt sich geerdet und staatstragend. Wofür steht Giorgia Meloni?

Die afrikanische Community in Italien hat jedenfalls Angst vor einem Rechtsruck, schon heute kommt es immer wieder zu Gewaltexzessen. Sie fühlen sich als Bürger zweiter Klasse, und befürchten, dass sich ihre Lage verschlimmern könnte. Zwar verurteilt die Rechte gewaltsame Übergriffe, aber die permanente Ausgrenzung in sozialen Medien bietet viel Nährboden für diese Gewalt.

Wir treffen die Witwe eines Italo-Nigerianers, der im August auf offener Straße totgeprügelt wurde, ohne dass ihm Passanten geholfen hatten. Und begleiten den Urenkel von Benito Mussolini, stolzes Mitglied der „Brüder Italiens“, zu einer Wahlkampfveranstaltung von Giorgia Meloni. (Autor: Rüdiger Kronthaler, ARD Rom)

Kuba: „Skaten ist mein Leben“

„Skaten ist mein Leben. Ich kriege den Kopf frei und vergesse alle Probleme“, sagt Orlando Rosales, Skater aus Kuba. Für ihn ist der Sport eine kleine Flucht aus einem komplizierten Alltag. Denn Kuba steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Fast alles ist knapp: Essen, Medikamente, Benzin und Diesel. „Alle reden ständig vom Schlange stehen, darüber wie teuer alles ist und über die Stromausfälle“, sagt Orlando.

Skaten, der Sport aus den USA, hat ohnehin einen schweren Stand: Skateshops gibt es in Kuba nicht. Die Freunde müssen Boards selbst bauen – und sich das Material mühsam aus dem Ausland mitbringen lassen. Aber irgendwie bleibt die Hoffnung auf bessere Zeiten. (Autorin: Marie-Kristin Boese, ARD Mexico City)

Redaktion: Brigitte Abold

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